
In
4 Edisons Geschäfte
Die ersten Jahre des bewegten Bildes – Kunst und Industrie I
- Fünf Bedingungen für das moderne Kino (nach Thompson/Bordwell):
- 1• Erkenntnis, dass das menschliche Auge/Hirn eine rasche Abfolge von Standbildern zu Bewegung verschmilzt & 2• Projektoren / Laterna Magica (Folge 1)
- 3• Fotografie & 4• Zelluloidrollen (Folge 2)
- 5• ein funktionierender ‚intermittierender‘ Mechanismus für die Kamera und Projektoren https://de.wikipedia.org/wiki/Intermittierend:
- Der Zelluloid-Film musste immer wieder für einen Sekundenbruchteil angehalten werden, um belichtet zu werden – dann Verschluss (shutter https://de.wikipedia.org/wiki/Verschluss_(Kamera) & https://de.wikipedia.org/wiki/Elektronischer_Verschluss) und Filmtransport
- Mechanik von Nähmaschinen bekannt
- Nach Muybridge et al. Serienfotografien auf Zelluloidfilm?!
- Étienne Jules Marey (siehe Folge 3) https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89tienne-Jules_Marey
- chronofotografisches Gewehr auf kreisrunder Glasplatte
- 1888 kastenförmige Kamera mit einem ‚intermittierenden‘ Mechanismus, um Bilder auf einem Papierfilm zu machen – bis zu 120 fps – damit der Erste, der Kamera und flexibles *Foto*material für Reihenaufnahme nutzte
- Émile Reynaud (siehe Folge 1) https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89mile_Reynaud
- 1877 projezierendes Praxinoskop – wie Zoetrop, aber mit Spiegeln und Lichtern statt Ansicht durch Schlitze (auch in Spielzeugformat)
- 1888 Theatre Optique im Musée Grévin in Paris
- 1889 größere Version des Praxinoskop
- Von 1892 an bot er regelmäßig Vorführungen von ‚Trickfilmen‘ von großflächigen, handgezeichneten Einzelbildern => im Prinzip erste Trickfilme, jedenfalls erste Vorführungen bewegter Bilder
- Diese Werke konnten nicht einfach reproduziert werden, dh. beschränkte Verbreitung
- Von 1892 an bot er regelmäßig Vorführungen von ‚Trickfilmen‘ von großflächigen, handgezeichneten Einzelbildern => im Prinzip erste Trickfilme, jedenfalls erste Vorführungen bewegter Bilder
- 1895 verwendet er Fotografien
- 2015 wurden die beiden letzten erhaltenen Werke (Bildstreifen) zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt
- Thomas Edison https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Alva_Edison hatte schon am Telegrafen mitgearbeitet, den Phonographen https://de.wikipedia.org/wiki/Phonograph und die Glühbirne erfunden, erfolgreicher Unternehmer mit diversen ‚Companies‘
- In den Edison Laboratories arbeitete vor allem W.K.L. Dickson https://de.wikipedia.org/wiki/William_K._L._Dickson an der Entwicklung der Geräte zur Aufnahme und Wiedergabe von ‚bewegten Fotografien‘
- Versuche zunächst ähnlich dem Phonographen: Aufnahme auf Zylindern, aber das klappte nicht
- In den Edison Laboratories arbeitete vor allem W.K.L. Dickson https://de.wikipedia.org/wiki/William_K._L._Dickson an der Entwicklung der Geräte zur Aufnahme und Wiedergabe von ‚bewegten Fotografien‘
- 1889 sah Edison Mareys Kamera mit Zelluloidfilm –> kauften Eastman Kodak Material
- Dickson schnitt das Material auf 1inch ~35mm zu und machte neben jeden ‚frame‘ (=Bild) auf beiden Seiten 4 Löcher für den Transport=> 35mm mit Transportlöchern lange Zeit Hauptstandard, die alten Filme können von heutigen 35mm-Projektoren noch immer gezeigt werden
- 1889 sah Edison Mareys Kamera mit Zelluloidfilm –> kauften Eastman Kodak Material
- So entwickelte Dickson für Edison den
- Kinematograph (Bewegungs-Schreiber/-Aufzeichner) https://de.wikipedia.org/wiki/Kinetograph basierend auf bestehenden Kameras, mit intermittierendem Mechanismus
- So entwickelte Dickson für Edison den
- Kinetoskop (Bewegungs-Seher) https://de.wikipedia.org/wiki/Kinetoskop in dem die Filmstreifen in Endlosschleife durchliefen und durch Vergrößerungsglas, von hinten von Edisons Glühbirne beleuchtet, betrachtet werden konnten
- Der 1. Experimentelle Film hieß ‚Dickson Greeting‘, Vorführung 20. Mai
- 1891 für Besucher der Laboratories1891 Patente für Kinematograph und Kinetoskop, Planung für die kommerzielle Nutzung => es wurden Filme benötigt!
- Bau des ‚Kinematographic Theatre‘ auf dem Gelände der Laboratories in New Jersey
- 15m x 4m Holzgebäude, bisschen panzerförmig
- Da das Filmmaterial nicht sehr lichtempfindlich war, war das Dach aufklappbar, um Sonnenlicht zu nutzen
- Für noch mehr Sonnenlichtnutzung: komplett drehbar nach der Sonne
- Innen 4 starke MagnesiumlampenAusgekleidet mit schwarzer Teerpappe
- erinnerte an die Transportwagen der Polizei, ‚paddywagons‘, die auch Black Marias genannt wurden – eng, dunkel, stickig => Black Maria
- Kosten ~$640 – in heutigem Geldwert ~ $22.000
- https://de.wikipedia.org/wiki/Black_Maria
- Der älteste bekannte Film aus der B.M.: ‚3 Schmiede‘ (drei Angestellte Edisons, die schauspielerten)
- 30“ Film, erste Vorführung am 9. Mai 1893 vor der Physikalischen Fakultät des Brooklyn Institute for Arts & Sciences
- Folgte eine Zeit der Produktionsschwierigkeiten der Kinetoskopen, Wirtschaftskrise in USA –> erst 1894 begann die kommerzielle Filmproduktion
- Dickson nahm seinen Assistenten Fred Ott auf, wie der eine Prise Schnupftabak nahm: ‚Fred Ott’s Sneeze‘ –> Dickson war damit der erste, der auf einen Film ein Copyright anmeldete
- Weitere Aufnahmen:
- Kraftsportler
- Vaudeville-Künstler (Sketche, Kontorionisten, Tänzerinnen)
- Hahnenkämpfe
- 1. April 1894 – Übertragung der Vermarktung von Labors auf Herstellung, Verleih der Kinetoskopen an Phonographen-Salons (die Edison bereits betrieb)
- 14. April 1894: Eröffnung des ersten Salons nur mit Kinetoskopen am Broadway, New York
- 10 Kinetoskope, jeweils mit einem Film; für 25c konnten 5 Filme betrachtet werden
- 14. April 1894: Eröffnung des ersten Salons nur mit Kinetoskopen am Broadway, New York
- Mai 1894 Salon mit 10 K. in Chicago
- Juni 1894 Salon mit 5 K. in San Francisco
- Oktober 1894 Salons in Paris und London
- Bis Dezember auch in Deutschland, Niederlande, Australien
- Bis 1895 hohe Produktionsphase in der B.M. mit Auftritten:
- Buffalo Bill https://de.wikipedia.org/wiki/Buffalo_Bill, Annie Oakley https://de.wikipedia.org/wiki/Annie_Oakley (Schießkünstlerin), Sioux
- Bis 1895 hohe Produktionsphase in der B.M. mit Auftritten:
- Zirkuskünstler zb. von Barnum & Bailey
- Vaudeville-Künstler
- Tänzerin Annabelle Whitford (handcoloriert)
- Aufwändigster Film: Szene aus ‚A Milk White Flag‘: Marching Band mit 34 Leuten in der B.M.
- Erster Einsatz von Spezialeffekten: ‚Fire Rescue Scene‘ mit Einsatz von Rauchbomben
- Boxkämpfe: in USA Preiskämpfe (Wetten um Geld) in vielen Staaten verboten, daher Filme sehr beliebt)
- Juni 1894 Boxer Michael Leonard vs. Jack Cushing
- Boxkämpfe: in USA Preiskämpfe (Wetten um Geld) in vielen Staaten verboten, daher Filme sehr beliebt)
- 6 Runden à 1 Minute
- Filmrolle statt ~15m 150m
- Statt 46fps – 30fps=> längste Filme der Geschichte!
- Jede Runde konnte einzeln betrachtet werden, kostete aber je 10c – kommerzieller Erfolg
- 1895 Stagnation –> nächste Folge
- Louis Augustin Le Prince https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Le_Prince (more tea: https://en.wikipedia.org/wiki/Louis_Le_Prince)
- Franzose, lebte und arbeitete in Leeds, UK, und New York, USA, experimentierte mit Serienfotografie auf Papierrollenfilm
- 1886 erfand er eine Kamera mit 16 Objektiven zur Reihenaufnahme (Bild immer aus etwas anderer Perspektive)
- Franzose, lebte und arbeitete in Leeds, UK, und New York, USA, experimentierte mit Serienfotografie auf Papierrollenfilm
- Oktober 1888 erhielt er Patent für eine Kamera auf Basis des Kodakfilms => drehte einige Szenen (Roundhay Garden Scene)
- Die Übertragung auf Zelluloid zur Wiedergabe stellte sich als schwierig dar
- 1890 in Frankreich, reiste mit Koffer voller Patentanträge von Bourges nach Dijon, traf Bruder 12. September, wollte 16. September weiter nach Paris – späterer Zug als geplant => kam nie in Paris an bzw. wurde von seinen Freunden nicht gefunden – war und blieb spurlos verschwunden => 1897 offiziell für tot erklärt
- Aber es gab einen Leichenfund in der Seine September 1890 könnte Ähnlichkeit mit ihm haben, war aber wohl/angeblich zu klein
- Kurz nach seinem Verschwinden kündigte Edison seine erste Filmvorführung an
- 1898 Gerichtsverfahren: Edison behauptete, der einzige Erfinder des Kinematographen zu sein und deshalb stünden ihm Lizenzgebühren für alle Geräte zu – verklagte die American Mutoscope Company
- Diese riefen Lizzie und Adolphe Le Prince zu Zeugen –> zwei Filme von Le Prince wurden vorgeführt, aber seine Geräte durften nicht gezeigt werden
- das Gericht sprach zugunsten von Edison das Urteil
- Lizzie Le Prince vermutete, dass Edison für das Verschwinden von Louis Augustin gesorgt hatte und zwei Jahre später wurde Adolphe Le Prince tot auf Fire Island gefunden
- 35mm
- American Mutoscope and Biograph Company
- Black Maria
- Boxkampf
- Eastman Kodak
- Emile Reynaud
- Etienne Jules Marey
- Halt doch mal die Klappe
- intermittierender Mechanismus
- Kameraverschluss
- Kinematograph
- Kinetoscope
- Kinetoscope Parlour
- Louis Augustin Le Prince
- Phonograph
- Podcastfolge
- Praxinoskop
- Thomas Alva Edison
- Trickfilm
- UNSECO-Welterbe
- Vaudeville
- William K. L. Dickson
- Zelluloid